: Schwarzer Sheriff
Mir is dit im Prinzip ejal, wat hier abjeht. Aba diese Gängs machen nur Lärm, die rennen hier rum, manche klaun sojar. Wir begleiten gedanklich Manfred mit seiner schwarzen Lederjacke durch das Lindencenter in Hohenschönhausen. Als er sich vor einer Spiegelwand breitmacht, kann man das vitaminlose, graue Gesicht erkennen. Nun dreht Manfred sich um und nimmt das Funkgerät locker aus der Halterung. Lutz, allet in Ordnung bei dir da oben? Essen wa wieda wat anner Bude um zwölf? Aus den Augenwinkeln beobachtet er eine Gruppe von Jugendlichen. Ick muß hier erstma die Ratten fatreiben, bis denne! Es soll das übliche Programm einsetzen, klick und Error, mit Köter – dem Hund – auf alles losgehen, was unter achtzehn ist und länger als zwei Minuten auf einer Stelle sitzt. In diesem Augenblick macht sich bei Manfred ein Grinsen breit, als zwei bekannte Mitarbeiter des Gangway-Teams in seinen Blickwinkel treten. Gangway, das sind 46 mobile StreetworkerInnen in 14 Bezirken. Die Teams treffen Jugendliche an S-Bahnhöfen, Parks oder Wohnblöcken und sind Anlaufstelle zum Reden und Helfen. Sie suchen mit den Jugendlichen nach friedlichen Lösungen von Konflikten, helfen bei der Bewältigung von Behördengängen, bei der Lebensplanung und bei alltäglichen Krisen. Doch Manfred, der eher aufs Grobe steht, rückt seine Rasierklinge im Schritt zurecht und geht Pommes essen. tim
Gangway, Rosenthaler Str. 13, 10119 Berlin, Tel. 283023-0, Fax 283023-19
Initiativen und Projekte an SINNFLUT. Gute Ideen sind eine SINNflut wert! Jugendnachrichtenagentur SINNFLUT für Ökologische und soziale Kreativität, Erkelenzdamm 47, 10999 Berlin, Tel. (030) 614018-50/51, Fax (030) 61401852, E-Mail:sinnflut@sozkult.de, homepage: http://www.spinnenwerk.de/sinnflut.htm; gefördert durch die Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen