: Microsoft verliert vor Gericht
■ Im Streit um Programmiersprache muß Firma Windows 98 ändern
San José/Hamburg (dpa) – Der amerikanische Softwaregigant Microsoft hat im Streit um die Programmiersprache „Java“ eine gravierende Niederlage vor Gericht erlitten. Die Firma von Bill Gates muß innerhalb von 90 Tagen ihr Betriebssystem „Windows 98“, den „Internet Explorer“ sowie andere Microsoft-Programme ändern oder vom Markt nehmen, ordnete Bundesrichter Ronald Whyte am Bezirksgericht in San José (Kalifornien) am Dienstag in einer vorläufigen Verfügung an. Microsoft hatte in seine Produkte eine auf Windows optimierte Version der Programmiersprache „Java“ der Sun Microsystems Inc. (Palo Alto/Kalifornien) eingebaut, die nicht mit der herkömmlichen Java-Version kompatibel ist. Dagegen hatte Sun als Lizenzgeber geklagt. Der Richterspruch stärkt nach Ansicht von Branchenbeobachtern die Position des US-Justizminsteriums im aktuellen Kartellrechtsstreit mit Microsoft. Java wird von Fachleuten als mögliche künftige Alternative zu dem bislang vorherrschenden Microsoft- Betriebssystem Windows angesehen. Java soll auch in interaktiven TV-Geräten, Autos, Internet-Telefonen und anderen Elektronikgeräten eingesetzt werden.
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