piwik no script img

■ Studenten gedenken ihrer KommilitonenIndonesiens Militär entschuldigt sich für Tote

Jakarta (dpa) – Mehrere hundert indonesische Studenten haben gestern in Jakarta ihrer Kommilitonen gedacht, die bei den Demonstrationen der vergangenen Tagen getötet wurden. Die Hochschüler marschierten friedlich auf den Campus der katholischen Atmajaya-Unversität, wo Soldaten am vergangenen Freitag das Feuer auf Demonstranten eröffnet hatten. Damit gingen die Hochschüler nach vier Tagen relativer Ruhe erstmals wieder auf die Straße.

Mit großseitigen Anzeigen in mehreren Tageszeitungen entschuldigte sich das Militär für den Tod der 16 Menschen, darunter acht Studenten. Militärchef General Wiranto und seine Kommandanten drückten ihr Bedauern über die blutigen Ausschreitungen aus. Man wünsche den Familien der Toten Geduld und Kraft im Umgang mit dem Verlust, hieß es in den Anzeigen.

Gleichzeitig setzte die Polizei jedoch ihre Verhöre von Oppositionspolitikern vor, die Präsident Jusuf Habibie für die Unruhen mitverantwortlich macht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen