: Bald Regelstudienzeiten?
■ Wem der Staat ausreichend materiell hilft, soll bald in der Regelstudienzeit studieren
Oldenburg (AP) – Studierende sollen im Zuge der geplanten Bafög-Reform alle ausbildungsbezogenen Leistungen direkt ausgezahlt bekommen. Dazu gehörten zum Beispiel Kindergeld und Ausbildungsfreibeträge, sagte Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD). Wenn die Rahmenbedingungen für ein schnelleres Studium stimmten, sei auch nichts gegen Regelstudienzeiten einzuwenden. Die Ministerin sprach sich zugleich für die Einführung leistungsbezogener Bestandteile beim Professorengehalt aus.
Die Details müßten aber sorgfältig besprochen werden. „Wir werden kein Modell über die Köpfe der Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer hinweg schaffen“, versicherte Bulmahn.
Am Montag hatte sie eine weitere Novelle zum Bafög für das kommende Jahr angekündigt. Die Elternfreibeträge sollen angepaßt und Verschlechterungen bei Auslandsaufenthalt und Gremienarbeit zurückgenommen werden. Bis Ende des Jahres wolle sie dann ein Konzept für eine grundlegende Strukturreform der Ausbildungsförderung vorlegen.
Der Präsident des Deutschen Studentenwerks, Hans-Dieter Rinkens, forderte eine schnellere Umsetzung der Reformen. In anderen politischen Bereichen setze die neue Regierung ihre angekündigten Reformabsichten unverzüglich in Gesetzesvorlagen um, sagte Rinkens. Die Diskussion über Reformmodelle der Ausbildungsförderung sei schon 1997 beendet gewesen. Nun komme es auf eine rasche Reform an.
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