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Grüne müssen weiter suchen

■ Barbara Steffens will die Partei nicht führen

Bonn (taz) – Das Rennen ist wieder offen – aber es fehlt an Startern. Die nordrhein-westfälische Landesvorstandssprecherin Barbara Steffens hat gestern beschlossen, sich nicht als Nachfolgerin von Jürgen Trittin um das Amt der Vorstandssprecherin von Bündnis 90/Die Grünen zu bewerben. Nachdem schon vor zwei Wochen die Berliner Fraktionsvorsitzende Renate Künast abgewunken hatte, schrumpfen damit die Auswahlmöglichkeiten der neuen Regierungspartei für ihre Führungsspitze weiter. Suchen müssen jetzt vor allem die Parteilinken, denn die Wiederwahl von Gunda Röstel als Vertreterin des realpolitischen Flügels gilt als sicher.

Barbara Steffens ist in der Partei nicht unumstritten, das hat aber nicht den Ausschlag für ihre Entscheidung gegeben. Sie wolle nicht kandidieren, weil sich keine Lösung für die Nachfolgefrage in ihrer derzeitigen Position abgezeichnet habe, sagte sie der taz. „Der andere Grund ist der, daß die Strukturen der Partei auf Bundesebene nicht so sind, daß sich dieser Job mit dem Anspruch vereinbaren läßt, den ich mit meinem Kind verbinde.“

Die Parteistrukturen stellen auch in anderer Hinsicht ein Problem für die Kandidatensuche dar. Die in der Satzung festgeschriebene Trennung von Amt und Mandat verhindert die Bewerbung von Parlamentariern oder Ministern. Die knappe finanzielle und personelle Ausstattung läßt den Posten wenig attraktiv erscheinen. Und nachdem sich der Frauenrat durch die Nominierung Steffens' für eine weibliche Doppelspitze ausgesprochen hatte, haben männliche Bewerber erkennen lassen, daß sie nicht mehr zur Verfügung stehen. Bettina Gaus

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