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Hamburger Schiffe vergiften die Welt

■ Greenpeace: Verschrottung belasteter Schiffe stoppen

Mit einer Protestaktion im Hamburger Hafen hat die Umweltorganisation Greenpeace gestern gegen die Verschrottung giftbelasteter Schiffe in Asien demonstriert. Auf einem Transparent am Museumsschiff „Cap San Diego“, das früher für die Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrts-Gesellschaft (Hamburg-Süd) fuhr, forderte Greenpeace, die „Giftexporte“ nach Asien zu stoppen.

Greenpeace-Aktivisten hatten im Oktober den Containerfrachter „Columbus New Zealand“ aus dem Besitz der Hamburg-Süd auf einem Verschrottungsplatz im indischen Alang untersucht und neben anderen Giftstoffen große Mengen Asbest und Blei festgestellt. Das Schiff sei für 1,6 Millionen Mark zur Abwrackung nach Indien verkauft worden, erklärten die Umweltschützer. Die Reederei plane nun, auch zwei 1971 gebaute Schwesternschiffe nach Indien zu schicken. Diese seien ebenfalls giftbelastet. „Für ihre Entsorgung gelten strenge Sicherheitsvorschriften. Exporte derartig gefährlicher Abfälle aus der EU in Nicht-OECD-Länder sind zudem seit dem 1.1.98 laut Basler Konvention verboten.

Die Hamburg-Süd erklärte dazu, auf dem Schiff hätten sich „Restbestände an Asbest“ befunden. Die „Columbus New Zealand“ sei vor der Verschrottung „umfassend, wenn auch nicht perfekt“ von kritischen Materialien befreit worden. Außerdem treffe der Vorwurf von Greenpeace, die Reederei habe mit der Verschrottung gegen geltendes Recht verstoßen, nicht zu. „Die Regelungen sind auf diesen Vorgang nicht anwendbar“, meinte die Hamburg-Süd.

Die „Columbus New Zealand“ sei kein Einzelfall, betonte Greenpeace dagegen. Ausgediente Hochseeschiffe würden heute fast ausschließlich nach Asien zur manuellen Verschrottung verkauft, wo sie eine Gefahr für die Gesundheit der Arbeiter und der Umwelt bedeuteten. dpa

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