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Operation Wüsten-Dom

■ Hamburger Schausteller ziehen an den Persischen Golf

Ein paar müssen hierbleiben. Die mit den Schweinefleischwürsten und die mit dem Glühwein. Alle anderen Schausteller auf dem Hamburger Winterdom liebäugeln mit einem Engagement im Fürstentum Dubai am Persischen Golf. Kurz vor Weihnachten, nach Ende des Winterdoms, sollen Achterbahnen, Riesenrad und Autoscooter per Schiff in das Öl-Emirat verfrachtet werden, um dort ab Anfang Januar bei 40 Grad im Schatten vier Woichen lang den 670.000 bewohnerInnen urdeutsches Feiern nahezubringen. Die Idee dazu hatte ein sudanesischer Multimillionär, der Hamburgs Dom über die Maßen liebt.

Im Dom-Referat der Hamburger Wirtschaftsbehörde werden derzeit die etwa 300 Bewerbungen von Schaustellern gesichtet und komplizierte Fragen geklärt. Wieviele Container sind notwendig? Allein für die Achterbahn „Eurostar“ mit einem Kilometer Gleisen dürften es etwa 80 sein. Gibt es eine Versicherung gegen Sandstürme, welche die hochkomplexe Elektronik gefährden könnten?

Und: Bezahlt das Scheichtum eine Garantiesumme, oder müssen die Schausteller von den „nicht kalkulierbaren Einnahmen“ leben. „Wir sind schließlich auch Kaufleute“, stellt Angela Bruch von der Achterbahn klar. „Für eine Kiste Sand fahren wir da nicht hin.“ taz

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