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Exxon will Mobil Oil übernehmen

■ Größter Deal aller Zeiten steht bevor

Berlin (taz) – Sie werden mehr Ölquellen sprudeln lassen, mehr Raffinerien und Tankstellen betreiben als irgend jemand sonst auf der Welt: die Ölkonzerne Exxon und Mobil verhandeln über eine Unternehmensfusion. Ergebnisse könnten laut Insiderberichten schon in der nächsten Woche verkündet werden.

Ob der Juniorpartner Mobil gekauft wird oder seine Aktien tauscht, ist noch unklar. Doch werden auf jeden Fall die Mobil-Aktien im Wert von gut 100 Milliarden Mark ihre Besitzer wechseln. Damit wäre es der größte Aktiendeal in der Industriegeschichte. Schon bisher ist Exxon die Nummer zwei der Branche, Mobil steht an vierter Stelle. Der kombinierte Umsatz lag 1997 bei 203 Milliarden Dollar (etwa 345 Milliarden Mark). Damit wäre der bisherige Spitzenreiter Royal Dutch/Shell klar übertroffen, der 128 Milliarden Dollar umsetzte.

In Deutschland heißt Exxon Esso und beschäftigt rund 1.500 Leute in Raffinerien oder der Hamburger Zentrale. Die ebenfalls 1.500 Tankstellen mit dem Tiger werden hingegen von Pächtern betrieben. Mobil wiederum fördert in Deutschland Gas. Die 1.100 Beschäftigten kümmern sich aber auch um den 23-Prozent-Anteil am Esso- Konkurrenten Aral. Weil Mobil in Europa auch noch eine Gemeinschaftsfirma mit BP hat, dürften die Kartellwächter der EU die Fusion ausgiebig prüfen. Gleiches gilt für die Wettbewerbshüter in den USA: Dort ist Exxon die Nummer eins, Mobil die Nummer zwei im nationalen Geschäft. Bericht und Interview Seite 2

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