■ Mit Bossen des Jahrhunderts auf du und du: Titanen und Erbauer
Wer verkörpert den Kapitalismus wie kein anderer? Wer wird Titan des Jahrhunderts? Das US-Nachrichtenmagazin Time schlägt gleich 20 Unternehmer vor. Zur Crème de la Crème der Kapitalisten gehören demnach 19 Männer und eine Frau, 19 US-Amerikaner und ein Japaner. Darunter sind Entenhausen-Erfinder Walt Disney, IBM-Gründer Thomas Watson junior, Microsoft-Chef Bill Gates – und sogar ein Mafioso: Lucky Luciano.
Einzige Frau ist Estée Lauder, die – wie Time schreibt – „Schönheit in ein Riesengeschäft“ verwandelte. Das Magazin würdigt sie für ihren Erfolg als Erbauerin eines der größten Kosmetikimperien der Welt. Durch innovative Vertriebsideen und hohe Qualitätsstandards brachte die Cremegigantin ihr Unternehmen an die Spitze: Heute kontrolliert es nicht nur 45 Prozent des US- amerikanischen Kosmetikmarkts, sondern liefert seine Parfüms, Lippenstifte und Wimperntuschen auch in 118 weitere Länder. Der Wert der Lauder-Familienaktien beträgt rund 10 Milliarden Mark.
Der einzige Nichtamerikaner unter den 20 Wirtschaftsmogulen ist Sony-Mitbegründer Akio Morita. „Mister Sony“ erkannte als einer der ersten die unglaublichen Chancen von Globalisierung und Weltmarkt. Er schickte den Walkman auf einen der größten Eroberungsfeldzüge der Technikgeschichte. In den USA ist Sony heute der bekannteste Markenname – noch vor Coca-Cola.
Auch Mafiaboß „Lucky“ Luciano gehört laut Time zu den Erbauern des Kapitalismus. Das „kriminelle Genie“ sei berühmt dafür, daß er mit Börsenanalysen von „Standard & Poors“ genausogut umgehen konnte wie mit seiner „Smith & Wesson“. Sein Verdienst, so das US-Magazin: Er organisierte die New Yorker Unterwelt wie ein großes Unternehmen.
Auf den Plätzen der Time-Liste stehen außerdem: Henry Ford, Investmentbanker Charles Merril, Pan Am-Gründer Juan Trippe, Werbemann Leo Burnett und „der Löwe von Hollywood“, Studioboß Louis B. Mayer. ju
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