: Kriminalgeographisch
■ Hamburgs Polizei will künftig noch intensiver mit Europol zusammenarbeiten
Hamburgs Polizei wird künftig noch intensiver mit der europä-ischen Polizeibehörde „Europol“ zusammenarbeiten. Das vereinbarten gestern Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) und Europol-Direktor Jürgen Storbeck in Hamburg. Zu diesem Zweck wird Hamburg als besondere „kriminalgeographische Region in Europa“ einen Verbindungsmann zu Europol in Den Haag entsenden. Denn, so Wrocklage, „organisierte Kriminalität macht vor Grenzen nicht halt“.
Laut Wolfgang Sielaffs, dem Chef des Landeskriminalamts, hat sich die direkte Zusammenarbeit in über 50 Fällen bereits bewährt. War bis vor kurzem bei Auslandsanfragen der Instanzenweg über das Bundeskriminalamt und Interpol üblich, werde künftig Europol direkt angemorst. „Wenn wir früher nach einem dreiviertel Jahr Informationen bekamen, bekommen wir sie jetzt in einer dreiviertel Stunde“, frotzelt Sielaff. In einem Fall von Frauenhandel sei es so vor kurzem gelungen, über Europol innerhalb von 30 Minuten eine internationale Observation auf die Beine zu stellen.
Eurocops á la Heiner Lauterbach wird es aber nicht geben. „Wir sind kein europäisches FBI, das durch die Staaten reist und Leute verhaftet“, meint Storbeck. „Wir sind ein Serviceunternehmen, das mit modernster Technik Fahndungsergebnisse von Kriminalpolizei, Grenzpolizei, Gendarmerie und Zoll auswertet.“ Aufgrund der Analyse könnten dann große internationale Organisationen indentifiziert werden. Storbeck kann sich aber den Aufbau von „Europol Task Forces“ vorstellen: Ermittlungskommissionen aus BeamtInnen betroffener Mitgliederstaaten. „Verhaftungen werden aber weiterhin von Polizisten des jeweiligen Staates durchgeführt.“ kva
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