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Pallas wird leerer

■ Ölsperren rund um den Frachter kaputt. Bisher 10.800 tote Vögel, Glück für die Robben

Kiel (AP) – Aus der vor Amrum gestrandeten „Pallas“ ist fast ein Drittel des Öls abgepumpt. Dies teilte das Umweltministerium in Kiel am Mittwoch mit. Nach Angaben von Bergungsleiter Piet Nauta wird das Entladen der Holzfracht aus dem Inneren des Schiffs mit Hochdruck vorbereitet. Mit dem Abschweißen der Deckel auf den Laderäumen sei begonnen worden. Die Räumung des ersten Laderaumes solle spätestens am Donnerstag anlaufen, sagte Nauta.

Die Arbeiten auf der vor einem Monat gestrandeten „Pallas“ gingen bei den günstigen Wetterbedingungen planmäßig voran, sagte Ministeriumssprecherin Claudia Viße. Die neben dem Wrack liegende Hubinsel „Barbara“ habe bisher 146 Tonnen Schwer- und 32 Tonnen Dieselöl aufgenommen. Im Wrack werden noch zwischen 400 und 500 Tonnen vermutet.

Neue Ölaustritte aus dem Wrack oder weitere Ölanlandungen an den Stränden der Nordfriesischen Inseln hat es nach Angaben des Ministeriums nicht gegeben. Das Mehrzweckschiff „Kiel“ soll jedoch in den nächsten Tagen in Cuxhaven eine neue Ölsperre an Bord nehmen. Die alte Ölsperre, die um den 147 Meter langen Frachter gelegen hatte, war durch den Wellengang zerstört worden.

Auch drei Wochen nach der Havarie im Wattenmeer treiben nach Angaben des Ministeriums immer noch ölverschmierte oder tote Vögel an den Stränden an. Die Zahl der verendeten und getöteten Tiere gab Viße mit 10.800 an.

Von den Verschmutzungen nicht betroffen war Deutschlands einzige Kolonie von Kegelrobben. Ihre Wurfsaison habe in diesen Tagen zwischen Amrum und Sylt begonnen, teilte am Mittwoch Lothar Koch von der Schutzstation Wattenmeer mit. Koch bat Touristen und Einheimische, an den Stränden angetriebene Robbenbabies nicht zu berühren und umgehend die Schutzstation zu informieren. Die weißwolligen Heuler, die bei stürmischem Wetter von den Sandbänken abgetrieben werden können, würden meist von den Alttieren innerhalb von 48 Stunden wiedergefunden.

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