■ Soundcheck: Cypress Hill / Station Rose
Gehört: Cypress Hill. Bescheidenheit ist nicht unbedingt ihre Stärke. Wenn die Kifferkumpane aus Kalifornien auf die Bühne kommen, dann muß das auch ein Spektakel sein. Ein überlebensgroßes, aufblasbares Skelett im Rollstuhl, mit dem wichtigsten Utensil der Hip-Hopper, dem Joint, in der rechten Hand, dazu ein wenig Donnergetöse, um den Auftritt wirkungsvoll anzukündigen – darunter läuft am Mittwoch in der gut gefüllten Großen Freiheit gar nichts.
Ähnlich monströs und effektorientiert ist auch der Auftritt der inspirierten Grobiane. B Real, der Rapper der Formation, schnarrt seine Reime mit einer Stimme, die einen an unangenehme Besuche beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt erinnert, und DJ Muggs spielt die ausgereiften Samples auch beim Konzert ohne großen Qualitätsverlust. Sicher, musikalisch hängen Cypress Hill ein wenig hinterher – aber von Party verstehen sie eine ganze Menge. else
Morgen abend: Station Rose. Als Elisa Rose und Gary Danner am 11. März 1988 in einem Wiener Ladenraum die Station Rose eröffneten, wußte das Paar sehr genau, daß diese ebenso frühlingshafte wie Raum und Zeit verhaftete Vernissage lediglich der Urknall war. „Der Ausgang dieser Geschichte findet überall statt“, prophezeiten der Klang- und die Bildermacherin, die ihre multimediale Kunststation als Anlaufstelle und Drehscheibe gattungsübergreifender künstlerischer Aktionen genutzt wissen wollten. Köln, Kairo, Berlin und Frankfurt, wo das Cyber-Pop-Paar Anfang der 90er kurz in die Techno-Szene abtauchte, sind Stationen ihrer Missionsfahrt, die parallel und zunehmend vornehmlich im Internet stattfindet. Midi und Metaspace diskutiert Station Rose heute mit dem Medientheoretiker Geert Lovink (NL) – selbstredend im Hypermediasetting mit Sounds und Video. ck
21 Uhr, Westwerk, Admiralitätstraße 74
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