: Wieder Knatsch in Bagdad
■ UNO darf nicht in Parteizentrale
Bagdad/Berlin (AFP/taz) – Bei Überraschungsinspektionen im Irak stießen gestern UN-Abrüstungsinspekteure auf Widerstand. Nach Angaben der irakischen Nachrichtenagentur Ina hinderten Mitarbeiter der regierenden Baath-Partei die Kontrolleure daran, ein Parteigebäude im Zentrum Bagdads zu durchsuchen. Sie forderten die Unscom-Vertreter auf, schriftlich mitzuteilen, was sie am Sitz der Baath-Partei zu suchen hätten.
Die irakischen Medien setzten ihre Kampagne gegen die UN- Kommission fort. Die Inspekteure wurden beschuldigt, „auf provozierende Weise und ohne Voranmeldung“ in die Geschäftsräume der Partei gelangen zu wollen. Unscom-Chef Richard Butler wurde vorgeworfen, er suche mit den Überraschungsinspektionen einen neuen „Vorwand“, um die Überprüfung der gegen den Irak verhängten UN-Sanktionen zu behindern.
Butler will am 14. oder 15. Dezember einen Bericht über die Zusammenarbeit mit der Führung in Bagdad vorlegen. Die Wiederaufnahme der Überraschungsinspektionen wird als Test für die von der irakischen Führung zugesicherte Kooperationsbereitschaft gesehen. Auf dieser Grundlage soll darüber entschieden werden, ob die Sanktionen gelockert werden können.
Unterdessen meldete die staatliche iranische Nachrichtenagentur Irna, die Unscom-Inspekteure planten auch die Durchsuchung von Stützpunkten der Volksmudschaheddin. Die militante iranische Oppositionsgruppe operiert von irakischem Territorium aus.
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