: Parolen des Weißen Hauses wiederholt –betr.: „In Treue fest zu Amerika“, taz vom 18. 12. 98
Anstatt entsprechend zu reagieren, wie es diese schwarzen Tage verlangen, haben wir erstaunt von einer schwachen Bundesregierung zu erfahren, sie solidarisiere sich mit der alten Garde dieses Landes und den Aggressoren. Sicherlich nicht alle in der SPD denken und fühlen mit dem Aggressor, bestimmt nicht die Grünen, deren Vorstand sich angemessen kritisch geäußert hat, genauso wie die Friedensbewegung und die PDS-Opposition, die hierzulande von Bedeutung sind. Es sind wenige Feiglinge, die heute wie damals zusammen mit der alten Garde der früheren Bundesregierung in der wilhelminischen Zeit, im Geist von Clausewitz, verankert geblieben sind, unsensibel gegenüber dem Leiden der Menschen, unfähig, den Friedensgeist innerhalb der internationalen Ordnung zu spüren und ihn zu verinnerlichen.
Deutschland gibt auf diese Weise weltweit einen armseligen Eindruck. Sowohl seine Regierung wie seine Medien sind gleichgeschaltet, um Parolen und Positionen des Weißen Hauses zu wiederholen: Es ist natürlich authentischer, den Originalton von CNN und BBC direkt zu erfahren. Deutschland steht in Europa im traurigen Kontrast zu den Regierungen Italiens, Frankreichs und zum Vatikan, der den Angriff als Akt der Aggression verurteilte. Luz Maria Destéfano de Lenkait, Meerbusch
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