Schöne Bescherung: Alle Flugplätze besetzt
■ Spontanreisen? Am besten mit dem Finger auf der Landkarte
Spontanität wird manchmal zum Problem – jedenfalls für Reiselustige, die, angewidert vom alljährlichen Weihnachtsrummel, jetzt der Bescherung entkommen wollen. Heute statt des Last-Minute-Kreuzworträtselhefts für Opi einen Flug auf die Kanaren zu erstehen, wird schwierig. Ebenso Madeira oder die spanische Mittelmeerküste. „Bis Tunesien ist alles ausgebucht“, zuckt der nette Herr hinterm Karstadt-Reisebürotresen die Schulter. Sein frühestes Gebot: Fuerteventura, 28.12. ab Hannover. 1392 Schnecken machen Flug, 4-Sterne-Hotel und Halbpension. Immerhin, am Heiligen Abend hat er bis 13 Uhr geöffnet.
Das ist deutlich mehr, als das Lufthansa-Reisebüro am Markt gestern noch zu bieten hatte, in dem man SpontanbucherInnen offenbar weniger schätzt. Die Beratung jedenfalls erschöpft sich in Nullkommanichts – nach wenig ermutigendem Auftakt: „Wie, Sie wollen in die Sonne. Wohin denn nun?“ Das Schlagwort Sonne gibt's im Suchkatalog nicht. Macht nix. Das Lokal ist am heutigen 24. sowieso geschlossen; ebenso das Thomas Cook Reisebüro, ein paar Häuser weiter.
Bleibt der L'Tur-Tip: Nix wie weg hier. Und siehe, in der Obernstraße gibt es noch eine schöne Überraschung. Wenn Omi und Opi sich am Heiligen Abend wundern, wo denn nun das versprochene Kreuzworträtselbuch bleibt, könnte die Last-Minute-Agentur schuld sein. Der 350-Mark-Trip um 19.30 Uhr nach Fuerteventura ging zwar schon gestern nachmittag aus. Aber die 543-Mark Variante, 19.40 Uhr ab Hannover, Rücckehr kurz vor dem Sylvesterschießen am 31., war gestern noch zu haben. ede
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen