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Betr.: Herta-Aufsteiger

Mal ehrlich, wer geht schon gern ins Olympiastadion. Vor allem, wenn der letztjährige Aufsteiger Hertha spielt. Schon U-Bahnen vorher regieren die Hertha- Fans, eine Mischung aus Urlaubshooligans Marke Teneriffa und rechtsradikalen Einzeltätern ohne Tatgelegenheit. Allein, bei Spielbeginn ist das wie weggeblasen. Dann geben nicht die Kutten den Ton an, sondern die Spieler selbst. Und sie sind, von wenigen Ausnahmen abgesehen, wunderbar nett und drehen wie Michael Preetz manchmal sogar Werbespots gegen Nazis. Oder Gabor Kiraly, dessen graue Jogginghose einen richtigen Fußballarbeiter verrät, einen mit Humor sogar. Oder der süße Pjotr Reiss, die kühlen Abwehrjoker Jolly Sverisson und Kjetil Rekdal. Nur die Fans haben das noch nicht gemerkt. Die gehen manchmal zu den Spielen von Multi-Kulti-TeBe und schreien: „Wir sind Deutsche, was seid ihr?“ taz

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