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IG-Metall-Chef droht Arbeitgebern

■ Zwickel warnt vor einem Scheitern des Bündnisses für Arbeit: Die Tarifpolitik darf bei den Gesprächen in Bonn kein Thema sein

Bonn (rtz/taz) – Führende Gewerkschafter haben zu Beginn des neuen Jahres erneut ihre Erwartungen an das Bündnis für Arbeit formuliert und dabei auch ein Scheitern der Gespräche nicht ausgeschlossen. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel sagte der Welt, Tarifpolitik dürfe in den Bündnisgesprächen nicht behandelt werden. Sonst werde er die Gespräche abbrechen. Wörtlich sagte Zwickel: „Wer Tarifpolitik ins Bündnis tragen will, zerstört dieses Bündnis. Ich jedenfalls würde dann aufstehen und gehen.“ Tarifverträge würden in jedem Fall zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften abgeschlossen und nicht im Dreierpakt mit der Bundesregierung.

Bundeswirtschaftsminister Werner Müller (parteilos) hatte sich in den vergangenen Tagen unter Hinweis auf die für die Arbeitnehmer und Familien im neuen Jahr in Kraft tretenden Änderungen für maßvolle Lohnabschlüsse ausgesprochen und damit heftige Kritik bei den Gewerkschaften ausgelöst. Zwickel sagte, die Bundesregierung erfülle mit diesen Änderungen lediglich ihre Wahlversprechen und honoriere damit ihre Wählerstimmen. „Zweimal Honorar gibt es nicht, und das hat übrigens niemand verlangt.“

Der Chef der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (DAG), Roland Issen, erklärte, Ziel des Bündnisses für 1999 müsse sein, die Arbeitslosenzahl um mindestens 300.000 zu senken. Er gehe mit „vorsichtigem Optimismus“ in die zweite Gesprächsrunde am 25. Februar.

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