Unterm Strich

Und gleich noch ein Naumann, denn nichts, was der Mann sagt, soll verloren gehen. Dem Hamburger Abendblatt sagte er: „Die Gründung von Stiftungen mit kulturpolitischer Absicht muß deutlich erleichtert werden.“ Korrekturen im Stiftungsrecht seien dringend notwendig und auch in der Koalitionsvereinbarung festgeschrieben. Die Durchsetzung solle „wahrscheinlich gegen den erbitterten Widerstand des Finanzministers“ versucht werden. Der Gesetzgeber müsse auch ermöglichen, mit Hilfe des Spendenrechts mehr Geld für Kultur zu mobilisieren. Seinen Etat bezifferte Naumann auf etwa 1,7 Milliarden Mark. Allerdings seien die Verhandlungen mit Finanzminister Oskar Lafontaine (SPD) noch nicht abgeschlossen.

Der Börsenverein des Deutschen Buchhandels sucht Kandidaten für den Friedenspreis 1999 und ruft die Bevölkerung auf, bis zum 31. Januar Vorschläge einzureichen. Der Preisträger soll eine Persönlichkeit sein, die in „hervorragendem Maße vornehmlich durch ihre Tätigkeit auf den Gebieten der Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat“. Ob es dem Börsenverein auf diesem plebiszitären Wege gelingen wird, mal wieder einen unumstrittenen Kandidaten zu finden? Nach dem Wirbel um Martin Walsers Friedenspreisrede sehnt man sich womöglich nach ein bißchen einmütiger Ruhe. Die Auszeichnung wird am 17. Oktober während der Frankfurter Buchmesse verliehen.