■ Mit Energiesparen auf du und du: Wärmelecks aufspüren
Berlin (taz) – Energiesparen hört nicht beim modernen Heizkessel auf. Fehler bei der Wärmeisolierung und andere Baumängel lassen unnötig Wärme entweichen. Solche Lecks aufzuspüren, ist jedoch für den Laien schwer. Hilfe dabei bietet nun die erstmals für private Einfamilienhäuser gestartete „Aktion Wärmetest“ vom Greenpeace-Verlag und der Berliner Sunbeam GmbH. Mit Infrarotkameras untersuchen die Experten die Wärmeabstrahlung der Außenwände und geben Tips für die Sanierung. 498 DM kostet solch eine Analyse.
Bereits vor fast vier Jahren spürte die Organisation in zehn deutschen Städten mit Infrarotfilmen Wärmelecks in den Mauern öffentlicher Gebäude nach. In diesem Vorläuferprojekt der „Aktion Wärmetest“ wurden die Umweltschützer in Berlin unter anderem in der Amerika- Gedenkbibliothek, dem Urbankrankenhaus und – ausgerechnet – in der Bauverwaltung des Senats fündig.
Viel geändert hat sich dennoch nicht: In der Berliner Verwaltung erinnert man sich zwar noch an die Untersuchungen, konkrete Einsparmaßnahmen der öffentlichen Hand nach der Aktion konnte allerdings auf Nachfrage der taz niemand nennen.
Auch Carsten Körnig, Mitinitiator der Greenpeace-Aktion, kritisiert, daß an der Bausubstanz bis heute kaum etwas verbessert worden sei. Immerhin schaffte das Projekt Öffentlichkeit und half damit den Berliner „Energiespar-Partnerschaften“ auf die Sprünge. Dabei übernehmen Private die Sanierungskosten öffentlicher Gebäude und holen sich ihre Investition zurück, indem sie einen Teil der eingesparten Energiekosten für sich behalten. Inzwischen wurden auf diese Weise in Berlin mehr als 150 öffentliche Gebäude saniert. Laut Greenpeace könnte mit wirtschaftlich sinnvollen Maßnahmen an Gebäuden der Heizenergieverbrauch bundesweit um die Hälfte reduziert werden. bel
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