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100 Jahre Musik

■ Hamburger Forscher entwickelt haltbare CD's und splitterfreie Plastikbecher

Durchsichtige Becher, die auf Druck nicht splittern, Kämme, die beim Fönen nicht schmelzen, CD's, die 100 Jahre halten – ein Hamburger Chemiker macht es möglich. Prof. Walter Kaminsky von der Universität der Hansestadt hat mit einem von ihm entdeckten Katalysator die Kunststoff-Herstellung revolutioniert. „Wir finden immer neue Dinge und sind längst nicht am Ende angelangt“, sagt der 57jährige, der sich auf seinem Spezialgebiet zu den fünf führenden Forschern der Welt zählt.

Wie rasant die Entwicklung in der Katalysatoren-Forschung vorangekommen ist, zeigt die Zahl der angemeldeten Patente. Waren es 1980 weltweit nur zwei, sind es inzwischen mehr als 350 jährlich. Kaminsky selbst hat 20 Patente angemeldet. Seine Metallocen-Katalysatoren erlauben die Herstellung von Kunststoffen (Polyolefinen) mit unterschiedlichen Eigenschaften. „Damit können flexiblere Polyolefine ohne umweltschädliche Weichmacher gemacht werden“, erklärt der Forscher.

Die Entdeckung des Metallocen-Katalysator-Verfahrens war das Ergebnis zielgerichteten Forschens, aber auch des Zufalls. „Ich hatte schon immer die Vision, daß man ein neues Katalysatorsystem finden kann“, sagt Kaminsky, „aber man kann auch Pech haben und ein Leben lang suchen.“

Wie kein anderer Hamburger Wissenschaftler ist Kaminsky in den vergangenen Jahren mit Preisen und Auszeichnungen bedacht worden. So ist er Ende 1996 Ehrenmitglied der englischen Royal Society of Chemistry geworden – eine Ehre, die bislang nur fünf deutschen Chemikern zuteil wurde. In diesem Jahr sollen ihm zwei weitere Preise in den USA überreicht werden, darunter die Benjamin- Franklin-Medaille. lno

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