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Unterm Strich

Das zur Zeit leerstehende und gelegentlich von Flops bespielte Berliner Schiller Theater soll mit Mitteln aus dem aufgestockten Hauptstadtkulturfonds wiederbelebt werden. Das haben sich Berlins Kultursenator Peter Radunski und unser aller Beauftragter Michael Naumann so ausgedacht. Man sei über das Schiller Theater im Gespräch. Nach Informationen des Berliner Kurier sollen rund acht bis zehn Millionen Mark aus dem jetzt insgesamt 120 Millionen Mark umfassenden Hauptstadtkulturfonds zur Wiederbelebung des Schiller Theaters aufgerufen werden. Es gebe Überlegungen, aus dem Schiller Theater ein Festspielhaus mit Gastspielen und Veranstaltungen der Bundesländer zu machen, hieß es aus der Kulturverwaltung. Mit dem jeweils halbjährigen Wechsel des Vorsitzes im Bundesrat soll gleichzeitig die Kulturrepräsentation im Schiller Theater wechseln. Das Schiller Theater war nach dem Krieg das Flaggschiff, so der dpa-Sprech, der Westberliner Theaterlandschaft mit Protagonisten wie Bernhard Minetti, Martin Held und Carl Raddatz. Die spektakuläre Schließung der Staatlichen Schaupielbühnen Berlins mit Schiller und Schloßpark Theater hatte 1993 einen Sturm der Entrüstung im Feuilleton und in der Theaterwelt ausgelöst.

Nach eingehender ärztlicher Diagnose hat der grassierende Redaktionsschnupfen doch nichts mit der Sydney-Grippe zu tun. Nehmt nun aber dies: Die Asienkrise führt nach der Verunsicherung an den Finanzmärkten nun auch am internationalen Kunstmarkt zu teilweise erheblichen Preisnachlässen. Vor allem die Japaner versuchen nach einem Bericht des in Köln erscheinenden Wirtschaftsmagazins Capital, jetzt einen großen Teil der in den Boom-Jahren zu Höchstpreisen zusammengekauften Gemälde wieder zu Geld zu machen, und drücken damit auf die Preise. Dem Bericht zufolge will allein die Lake Credit Company in Osaka für mehrere hundert Gemälde in einem Gesamtwert von mehr als einer halben Milliarde Mark einen Käufer suchen. Die großen Auktionshäuser versuchten, diese Notverkäufe aus japanischen Beständen möglichst diskret abzuwickeln, hieß es. Während Sotheby's jede Stellungnahme abgelehnt habe, sprach Christie's-Manager Michael Findleay von „Gemälden japanischer Einlieferer im Wert von 200 Millionen Dollar“, die er seit 1995 bereits erfolgreich veräußert habe. Japanische Großindustrielle haben nach Einschätzung des Managers der Luxemburger Kunstinvestment-Firma Global Art Fund, Torsten Bröhan, seit 1990 Kunstwerke für „sechs bis zehn Milliarden Mark“ gekauft. „Die astronomischen Preise waren damals nicht gerechtfertigt. Vieles ist Bilderbuchkunst, also Durchschnittsware“, wurde Bröhan zitiert. Jetzt flute die Kunst zurück auf den westlichen Markt und verursache vor allem „im mittleren Qualitätsbereich den großen Preisrutsch“.

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