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Aufenthaltsort unbekannt

■ PKK-Chef Abdullah Öcalan droht mit der Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes

Rom/Ankara (rtr/AP) – Der nach seiner Abreise aus Italien untergetauchte Chef der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, hat indirekt mit einer Wiederaufnahme des bewaffneten Kampfes der Kurden in der Türkei gedroht. In einem Brief an die Kurden, der von italienischen Zeitungen am Montag veröffentlicht wurde, erklärte Öcalan, er sei enttäuscht über die fehlende Zivilcourage der Europäischen Union.

In einem seiner beiden Briefe, die von den italienischen Zeitungen veröffentlicht wurden, erklärte Öcalan, er habe gehofft, daß sein Aufenthalt in Italien den Weg zu einer internationalen Friedenskonferenz über die Rechte des kurdischen Volkes ebnen würde. Abgeordnete in Rom hätten sich zunächst sehr positiv hinsichtlich einer Konferenz über das Kurdenproblem geäußert, später aber einen Rückzug gemacht, beklagte Öcalan.

Der italienische Ministerpräsident Massimo D'Alema hat den Fall Öcalan für abgeschlossen erklärt. „Ich weiß nicht, wo Öcalan ist, und ich will es auch nicht wissen“, sagte D'Alema gestern in Rom. Die Türkei verschärfte dagegen die Kritik an der italienischen Regierung. Außenminister Ismail Cem warf ihr im türkischen Fernsehsender NTV vor, sie halte das Reiseziel des PKK-Chefs geheim. „Es ist nicht möglich, daß die Italiener nicht wissen, wo er hingegangen ist“, sagte Cem. „Aber sie sagen es nicht.“

Türkische Zeitungen spekulierten am Montag, Öcalan sei nach Armenien, Estland, Libyen, Südafrika, Weißrußland oder der Ukraine gereist. Die russische Regierung dementierte Meldungen, Öcalans Ziel sei Moskau gewesen.

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