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Erneut Anschlag auf Bahnstrecke

■ Unbekannte legen eine Betonplatte auf die Gleise einer Regionalstrecke in Brandenburg. Verletzt wurde dabei niemand

Erneut ist auf eine Strecke der Deutschen Bahn AG ein Anschlag verübt worden. Unbekannte hätten am Sonntag unweit der Ortschaft Nennhausen (Kreis Oberhavel) eine Betonplatte auf ein Bahngleis gelegt, sagte gestern der Sprecher des Grenzschutzpräsidiums Ost in Berlin, Ivo Priebe, und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung. Ein Regionalzug von Berlin nach Rathenow sei gegen das Hindernis gefahren, habe jedoch die etwa 15 mal 30 Zentimeter große Abdeckplatte während der Fahrt vom Gleis geschoben.

Verletzt wurde nach Angaben von Priebe niemand. Der Zug sei nicht beschädigt worden. „Es hat keine Beeinträchtigungen des Reiseverkehrs gegeben“, betonte Bahn-Sprecherin Marlene Schwarz. In der Nähe der Gleise lagen nach Angaben von Priebe außerdem eine etwa acht Meter lange Eisenstange sowie Verkehrsschilder. Es sei aber noch völlig unklar, ob diese etwas mit dem Anschlag zu tun haben, sagte der Sprecher. Von den Tätern fehle bislang jede Spur.

„Einen Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Berliner S-Bahn in Zepernick zu Jahresbeginn ist auszuschließen“, sagte Priebe. Damals war ein S-Bahn- Zug gegen Betonplatten auf den Gleisen geprallt. Der Anschlag auf die Nebenstrecke in der Nähe von Nennhausen, auf der den Angaben zufolge ausschließlich Regionalzüge verkehren, war von einem Bürger bemerkt worden. Dieser habe bei der Durchfahrt des Zuges ein ungewöhnliches Geräusch gehört und die Polizei alarmiert, sagte Priebe. Beamte hätten dann die zerstörten Betonteile gefunden.

Der BGS trifft nach Priebes Angaben weiterhin präventive Maßnahmen, um die Bahnanlagen zu schützen. Mit Hubschraubern und auf Streifen würden die Gleise ununterbrochen kontrolliert.

Der schwerste Bahnanschlag in Brandenburg ereignete sich im November vergangenen Jahres, als der ICE „Anna Seghers“ mit einer Geschwindigkeit von rund 250 Kilometern pro Stunde unweit von Rathenow (Kreis Havelland) gegen mehrere aufeinandergestapelte Betonteile raste.

Als mutmaßliche Täter waren drei Jugendliche im Alter zwischen 15 und 18 Jahren festgenommen worden. Gegen sie besteht nach Auskunft der Potsdamer Staatsanwaltschaft weiter dringender Tatverdacht. Mit einem Abschluß der Ermittlungen sei in vier bis sechs Wochen zu rechnen, sagte Sprecherin Monika Haag. dpa

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