■ beiseite
: Metallica in Berlin

Große Ereignisse werfen ihre Schatten weit voraus, das wissen wir, und so kommen nun endlich auch Metallica in den Genuß, endlich einmal in der Waldbühne zu spielen. So was will geplant und vor allem ein halbes Jahr vorher angekündigt sein, und das tut der Berliner Veranstalter des Konzerts wie üblich bei solchen Großveranstaltungen. Vielleicht gibt es aber auch einen anderen Grund, denn Concert Concept sitzt jetzt ein neugegründetes Berliner Konzertbüro im Nacken, das künftig „der Monopolisierung des Konzertsmarkts und der Spielstätten in Berlin mit Entschiedenheit begegnen“ und die „Unabhängigkeit der Musikindustrie in dieser Stadt im Interesse von Künstlern und Konzertbesuchern“ erhalten will. Das hört sich gut und ehrenvoll an, ist aber sicher nicht ganz uneigennützig, zumal die an diesem Büro beteiligten Agenturen Mama Concerts & Rau, Marek Lieberberg, MCT und die Fritz Rau GmbH im Rest der Republik auch keine Kinder von Traurigkeit sind. Nun denn, an diesem Wochenende geht's mit dem Konzertbüro los und wir warten auf „die ersten konkreten Projekte“. Vorerst erfreuen wir uns noch an den schönen Zeilen, die Concert Concept Metallica mit auf den Weg gegeben hat: „Wesentlich gereifter als vor 18 Jahren“ präsentierten sich die „Metal-Malocher“, die „in mehrstündigen Konzerten die Ohren vom alltäglichen Radiogedudel gründlich freiräumen“. So was klingelt in den Ohren, selbst wenn Metallica seit einem Jahrzehnt nichts weiter machen, als immer wieder dieselben sämigen Emo-Metall- Platten zu veröffentlichen.