piwik no script img

Trotz Asylfolgeantrag festgenommen

■ Togoer befürchtet Abschiebung/Rechtsweg noch nicht beendet

Die jüngste Festnahme eines togoischen Asylbewerbers sorgt bei der Flüchtlingsinitiative Friesenstraße für Unruhe. Der Togoer war gestern zur Verlängerung seiner befristeten Duldung zum Ausländeramt gegangen, dort jedoch festgenommen worden. In der offiziellen Begründung habe es geheißen, der Mann sei ausreisepflichtig, bestätigt eine Betreuerin der Flüchtlingsinitiative. Tatsächlich hat das Asylbundesamt den letzten Asylfolgeantrag von Kofi G. bereits abgelehnt. Der Rechtsweg gegen die Ablehnung sei aber noch nicht beendet, bestätigt dessen Anwalt. Die Festnahme des Mannes widerspreche allen bisherigen Gepflogenheiten der Bremer Behörden, insbesondere togoische Flüchtlinge nicht abzuschieben, bevor der Rechtsweg erschöpft sei.

Ob der Festgenommene in Abschiebehaft überstellt wird, muß heute ein Gericht prüfen. „Mein Mandant wäre freiwillig ausgereist“, sagt dazu Anwalt Thomas Holle. Für eine Festnahme bestand kein Anlaß.“ Auch habe sein Mandant, der seinen Lebensunterhalt selbst bestreitet, die Beschaffung von Paßpapieren unterstützt.

Roland Dounya, Bremer Vertreter der togoischen Oppositionspartei PDR, deren Mitglied Kofi G. ist, warnte vor einer Abschiebung nach Togo. „Wir befürchten dort seine Festnahme“. ede

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen