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■ Mit der Weltkonjunktur auf du und duEurobank optimistisch

Berlin/Frankfurt (taz/dpa) – Schwelende Krisen in einigen Teilen der Welt, doch die Europäische Zentralbank (EZB) beurteilt die Weltkonjunktur trotzdem nicht durchweg negativ. Die jüngste Entwicklung in Brasilien habe zwar die Anfälligkeit der Schwellenländer gezeigt. Andererseits sei das Wachstum in den USA zum Jahreswechsel mit 5,7 Prozent viel stärker ausgefallen als erwartet, sagte der Präsident der Europäischen Zentralbank, Wim Duisenberg Donnerstag abend in Frankfurt. Ein ähnlich „gemischtes Bild“ zeige die Konjunktur in der Eurozone.

Zwar habe sich die Zunahme der Industrieproduktion zum Jahresende 1998 etwas abgeschwächt, dafür sei die Stimmung bei den Konsumenten so gut wie seit 1990 nicht mehr, sagte Duisenberg im Anschluß an eine Sitzung des EZB-Rates.

Als positive Aspekte der konjunkturellen Entwicklung nannte er das gute Autogeschäft, ein solides Wachstum der Einzelhandelsumsätze und die wieder anziehenden Auftragseingänge. Das habe auch zur Verringerung der Arbeitslosigkeit zum Jahreswechsel beigetragen. Günstig bewertete Duisenberg angesichts einer Dezember-Inflationsrate von 0,8 Prozent auch die Preisstabilität in Euroland. Die langfristigen Zinsen lägen mit 3,0 Prozent sogar um 1,1 Punkte niedriger als Anfang 1998. Das stünde im Einklang mit einem fortgesetzten Wachstum im Euroland.

Ein etwas durchwachsenes Bild bieten die Daten von Eurostat – der Statistik-Behörde der Europäischen Kommission. Gestern gab sie die endgültigen Daten für den Außenhandel im Monat Oktober 1998 bekannt. Demnach sind der Export im Vergleich zum Monat des Vorjahres um 9,3 Prozent und der Import um vier Prozent gesunken. Asien- und Rußlandkrise lassen grüßen.

Das hat das Bruttoinlandsprodukt jedoch nicht sonderlich beeindruckt: Die Wirtschaftsleistung in den 15 Mitgliedsländern stieg 1998 in den ersten neun Monaten um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Darin spiegelt sich wider, daß bei weitem der größte Anteil des Handels sich innerhalb der 15 abspielt.

Die Beschäftigten haben vom Wirtschaftswachstum laut Statistik in Form höherer Löhne profitiert. Dabei hinkte in den 11 Euroländern die Lohnsteigerungen mit 2,4 Prozent hinter dem Bruttoinlandsprodukt her, während die Arbeiter der anderen vier Länder (Griechenland, Dänemark, Großbritannien und Schweden) höhere Zuschläge heraushandeln konnten: In der Statistik für alle 15 Länder steht eine Lohnsteigerung von 3,1 Prozent in der Eurostat-Tabelle. rem

Eurostat im WWW unter http:// europa.eu.int/eurostat.html

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