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Schule des Kapitalismus

■ An zehn Hamburger Schulen gründeten Jugendliche eigene „Miniunternehmen“

Ihre Namen lauten „plüschi-nails“, „ten2sixpromotion“ oder „Light Society“. Ihre Angebotspalette reicht von künstlichen Fingernägeln über Produktpromotion bis hin zum Lampendesign. Zehn Firmen dieser Art gibt es seit Herbst vorigen Jahres in Hamburg. Das besondere an ihnen: Sie werden nur ein Jahr lang existieren und ihr Personal besteht nur aus SchülerInnen.

„Junior“ nennt sich das Projekt des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), das SchülerInnen der 9. bis 13. Klassen auf diese Art die Marktwirtschaft näher bringen will. „Learning bei doing steht dabei im Vordergrund“, erläuterte gestern Matthias Kenter, Projektleiter beim IW. Denn die „Miniunternehmen“ sollen wie im richtigen Wirtschaftsleben agieren. Sie müssen Geschäftsidee und Marketingstrategien entwickeln. Sie müssen ihr Stammkapital beschaffen, sich Löhne auszahlen und eine ordentliche Finanzbuchhaltung vorweisen.

„All das geschieht natürlich nur auf einer Mini-Ebene“, betont Kenter. Ziel sei es, daß Jugendliche bereits zu Schulzeiten soziale Kompetenz, Eigeninitiative und Teamfähigkeit entwickelten. „Denn das sind Eigenschaften, die im Berufsleben immer wichtiger werden.“

Florian Wichers sieht das auch so. Der Vorstandsvorsitzende von „Light Society“ ist 17 Jahre alt. Zusammen mit sechs weiteren SchülerInnen der Gesamtschule Eppendorf sitzt Wichers im Aufsichtsrat der Firma. Der tagte schon x-mal, um die Rahmenbedingungen abzuklopfen. Die Produktion hat noch nicht begonnen. Wichers erklärt: „Zur Zeit befindet sich die Hälfte unseres Unternehmens zum Schüleraustausch in Frankreich.“ flo

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