Noch zwei Chancen

■ Lokstedt Stealers: Niederlage im ersten Finalspiel gegen Trier Cardinals

Seit 1991 spielen die Lokstedt Stealers in der 1. Baseball-Bundesliga. Seither haben sie jedes Jahr die Playoffs erreicht. Und jedesmal scheiterten sie an den Mannheim Tornados, 1994 erst im Finale. Als es vor Saisonbeginn hieß, der zehnfache Deutsche Meister würde unter einer starken Abwanderung seiner Leistungsträger leiden, schöpften die Lokstedter Hoffnung, in diesem Jahr als erste Mannschaft den Meistertitel in die Hansestadt zu holen.

Nach dem ersten von drei möglichen Finalspielen – nach dem Schema „best of three“ – ist die Zuversicht jedoch gedämpft. Denn ihr Gegner, die Trier Cardinals, deren unoriginelles Logo nicht ein rotgewandeter Prälat, sondern ein knallroter Kanarienvogel ist, wurden durch die Verpflichtung von insgesamt fünf Nationalspielern, darunter Stars wie Stefan und Frank Jäger, die bereits als Kleinkinder die Keulen für die Tornados schwangen, zum unangefochtenen Titel-aspiranten im Süden.

„Wir haben den richtigen Zeitpunkt verpaßt, Punkte zu machen“, kommentierte Phillipus Kortekaas, Manager der Stealers, die 2:11-Niederlage seiner Truppe am Samstag. Zum Beispiel als im 4. Inning (Spieldurchgang) – die Cardinals führten bereits – alle Bases mit Lokstedtern besetzt waren und keiner nach Hause gebracht werden konnte. Auch der Versuch, im letzten Inning die Niederlage durch das Auswechseln von Werfer Michael Wäller durch Coach Tony Florez abzuwenden, war erfolglos: Allein in diesem Inning konnten die Kardinäle fünf Punkte machen. „In Trier wird es schwer werden“, erklärte Phil Kortekaas zu den Finals am kommenden Wochenende, „denn wir müssen zwei Spiele gewinnen.“ Trotzdem setzt er auf den entschlossenen Siegeswillen seiner Männer: „Wir wollen Deutscher Meister werden!“ Edwin Feindt