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Brennender Dienstwagen

■ Anschlag auf Auto von Hamburgs Innensenator Hartmuth Wrocklage

Durch einen Anschlag ist in der Nacht zum Montag das Auto von Hamburgs Innensenator Hartmuth Wrocklage (SPD) ausgebrannt. Die Hintergründe der Tat liegen noch im Dunkeln – weder seien vor dem Haus des Senators im Stadtteil Uhlenhorst Spuren entdeckt worden noch habe es Bekennerbriefe gegeben, sagte ein Polizeisprecher gestern nachmittag. Es werde in alle Richtungen ermittelt.

Der Innensenator reagierte scheinbar gelassen auf den Vorfall. Nachdem kriminaltechnische Untersuchungen an dem ausgebrannten Fahrzeug im Laufe des Tages ergeben hatten, daß es sich um einen Anschlag handelte, sagte Wrocklage: „Ich nehme zur Kenntnis, daß es Menschen gibt, die sich nicht inhaltlich mit mir auseinandersetzen wollen, sondern mit gewalttätigen Aktionen. Ich werde meine Politik aber mit der gleichen Konsequenz fortsetzen.“ Überdies nehme er derartige Anschläge nicht persönlich. Sie richteten sich schließlich nicht gegen ihn, sondern „gegen das System“. Zu möglichen Motiven wollte Wrocklage keine Stellung nehmen.

NachbarInnen waren nach Polizeiangaben gegen 03.15 Uhr durch Lärm wach geworden. Mehrfach hatte es geknallt, dann sahen die AnwohnerInnen einen Feuerschein und alarmierten Polizei und Feuerwehr. Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, brannte der vor dem Haus abgestellte Dienstwagen des Senators.

Zunächst war auch ein technischer Defekt als Brandursache in Betracht gezogen worden. Untersuchungen von LKA-ExpertInnen ergaben jedoch, daß das Feuer nicht darauf zurückgeführt werden konnte. Wie der oder die unbekannten TäterInnen den BMW des Innensenators in Brand setzten, war gestern noch nicht klar. Heute wollen ExpertInnen das Wrack des Fahrzeugs erneut untersuchen.

Der Dienstwagen des Innensenators war schon einmal Ziel eines Anschlages geworden. Im November 1996 bewarfen Unbekannte das Auto mit Farbflaschen. Die Polizei hatte damals am Tatort ein Flugblatt gefunden, in dem die von Wrocklage verantwortete Flüchtlingspolitik in der Hansestadt kritisiert wurde. Zudem warfen die VerfasserInnen dem Innensenator vor, er vertreibe Bettler und Obdachlose aus der Hamburger Innenstadt.

lno/taz

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