: Weitere Debatte um 6jährige Grundschule
In der Diskussion um mehr 5. und 6. Klassen für Kinder des Auswärtigen Amtes hat sich die bildungspolitische Sprecherin der Grünen, Sybille Volkholz, jetzt an Außenminister Joschka Fischer gewandt. Dieser hatte in der vergangenen Woche mehr grundständige Gymnasien für SchülerInnen, die von Bonn nach Berlin ziehen, gefordert, da das Berliner Schulsystem sonst nicht mit den Auslandschulen kompatibel sei. In Volkholz' Brief heißt es, daß Fischers Position als Ausdruck der Fürsorge für die Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes „verständlich“ sei. Jedoch müsse es pragmatische Lösungen für die Kinder, die nach Berlin wechselten, geben. So dürfe nicht die gesamte Schulstruktur zur Disposition gestellt werden. Langfristig sollte überlegt werden, ob sich die Auslandsschulen stärker an internationalen Strukturen orientieren sollten, die alle über eine längere gemeinsame Grundschulzeit verfügen als die meisten Länder in der Bundesrepublik. Der Regierende Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) sprach sich gestern dagegen aus, zusätzliche 5. und 6. Klassen in Gymnasien der Hauptstadt „nur für Kinder zuziehender Bonner Eltern“ einzurichten. „Es darf keine Privilegien für Zuziehende geben“, sagte Diepgen. Der Wille Berliner Eltern, ihre Kinder in sogenannte grundständige Gymnasialklassen zu schicken, müsse berücksichtigt werden. Almuth Dräger, Sprecherin von Schulsenatorin Stahmer (SPD), sagte, daß „vorübergehend“ zusätzliche Gymnasialklassen ab der 5. Klasse geöffnet werden könnten. taz
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