■ Das Versuchs-AKW Kahl in Zahlen

In der bayerischen Ortschaft Kahl, rund 20 Kilometer nördlich von Aschaffenburg, wurde im Oktober 1958 mit dem Bau des ersten Atomreaktors auf deutschem Boden begonnen. Am 13. November 1960 produzierte das Versuchsatomkraftwerk Kahl (VAK) zum ersten Mal Strom, im Juni 1961 ging es ans Netz. Die volle Leistung von 16 Megawatt erreichte der Reaktor Anfang 1962. Bis zu seiner Abschaltung 1985 produzierte der Meiler etwa 22,1 Milliarden Kilowattstunden Strom. Am Kahler Klein-AKW sind zu 80 Prozent die RWE Energie AG aus Essen und zu 20 Prozent die Bayernwerk AG aus München beteiligt.

Ende 1986 stellten die Gesellschafter beim Bayerischen Umweltministerium den Antrag auf Stillegung des Siedewasserreaktors. Die Genehmigung kam im Mai 1988. Die Demontage wird voraussichtlich 310 Millionen Mark kosten und soll im Jahr 2005 beendet sein. Etwa die Hälfte der Summe entfällt auf Entsorgungskosten für den radioaktiven Abfall. Dekontaminierter Schrott wird möglichst wiederverwendet. 120 Mitarbeiter, davon 40 Prozent Fremdpersonal, sind zur Zeit im VAK Kahl beschäftigt.