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Grüne suchen Kompromiß

■ Parteitag berät heute Haltung zur PDS. Eventuell kommt Konsensantrag zustande

Noch bis heute abend wollen die verschiedenen Lager der Bündnisgrünen um einen Kompromiß ringen. Am empfindlichen Punkt „Umgang der Grünen mit der PDS“ will man nicht noch länger verwundbar sein. Deshalb stehen die Zeichen auf eine gemeinsame und breit getragene Entschließung zur Tolerierungsfrage.

Bislang liegen für den Parteitag, der sogenannten Landesdelegiertenkonferenz, zwei sich widersprechende Anträge zum Thema PDS vor. Die einen um die grüne Fraktionsspitze Renate Künast, Jürgen Wachsmuth und Wolfgang Wieland wollen zur im Oktober anstehenden Wahl der Landesregierung eine Koalition mit der PDS ebenso ausschließen wie eine Tolerierung eines rot-grünen Minderheitssenats durch die PDS. Die anderen um den Bundestagsabgeordneten Christian Ströbele und die Landesabgeordneten Ida Schillen und Pia Paust-Lassen plädieren dafür, eine Entscheidung über die PDS auf die Zeit nach den Wahlen zu verschieben. Eine Tolerierung jedoch soll jetzt nicht generell ausgeschlossen werden. Da beide Optionen keine klaren Mehrheiten zu haben scheinen, lud am Mittwoch abend der Landesvorstand zu einer Konsensrunde in die Parteizentrale in der Oranienstraße. Zu der möglichen Kompromißlinie wollte sich niemand äußern.

Als weiterer Tagesordnungspunkt steht die Neuwahl des Vorstandes an. Nur ein Vorstandsposten ist dabei umstritten – der der Vorstandssprecherin. Der restliche Vorstand kann voraussichtlich einmütig gewählt werden. Einzige Kandidatin für das Sprecherinnenamt ist Ida Schillen. Ob die Parteilinke allerdings eine Mehrheit einstreichen kann, gilt als sehr ungewiß. Eine Gegenkandidatin gibt es indes nicht. Barbara Junge

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