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Die Weltuntergangskiste des Teufels

■ Enormer Schrulligkeitsfaktor: „Palmer's Pick-up“ überfordert sogar Christopher Coppola

Man kann Filme über die Mafia machen oder selbst eine gründen. Nicolas Cage etwa hat nicht nur Patricia Arquette zur Frau und einen berühmten Onkel namens Francis Ford Coppola, sondern auch einen Bruder, der Christopher Coppola heißt. Für Klein-Christopher ergeben sich dadurch einige Vorteile in Hollywood: Als Müller oder Schulze hätte er kaum einen Produzenten für „Palmer's Pick-up“ gefunden.

Die Story ist komplett wirr: Ein Lieferservice bekommt in L.A. den Auftrag, einen ominösen Kasten zwischen Weihnachten und Sylvester 2000 nach Florida zu transportieren. Dort soll ein Hubschrauber die Fracht übernehmen und über dem Bermudadreieck abwerfen, damit die Erde gerettet werden kann. Schließlich befindet sich eine vom Teufel geschaffene Armageddon-Bombe in der Holzkiste, von der aber die zwei LKW- Fahrer gar nichts wissen. Entsprechend arglos gondeln sie durch Amerika, wo allerhand obskure Sehenswürdigkeiten am Wegesrand liegen. Mal wird im Wigwam campiert, mal gibt es eine Freakshow mit Grace Jones oder Madonnenerscheinungen.

Erst als der Teufel einen Killer hinterherschickt, findet der Film zur Sache. Dann kann man einer tarantinoverdächtig gestylten Seventies-Tunte dabei zuschauen, wie sie ihren Chihuahua knutscht. Auch sonst gibt sich Bo (Patrick Kilpatrick) ziemlich viel Mühe, den Schrulligkeitsfaktor von „Palmer's Pick-up“ noch ein bißchen nach oben zu treiben. Irgendwann sitzt er singend bei einem Rentnerpärchen in der Küche und wirft mit Hackfleischbällchen. Als weiterer Gast im Film darf Rosanna Arquette – weil sie Patricias Schwester ist – einen Maniac vom Lande mimen, der die beiden Trucker zum gegenseitigen Befummeln zwingt, damit der homosexuelle Subplot nicht zu kurz kommt.

Christopher Coppola hat viel Phantasie, aber als Regisseur bekommt er die Geschichte nicht in den Griff. Auf halber Strecke zerfällt das Roadmovie in lauter Kauzigkeiten. Manchmal sieht es mehr nach katholischem Kunstfilm im Stil von Werner Herzog aus, dann wieder wollte Coppola eher einen trashigen Underground-Splatter machen. Am Ende war das Kino doch sehr leer. Der Rest wollte vermutlich noch mal gucken, wie der Neffe von Francis Ford Coppola aussieht. Harald Fricke

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