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Keiner will Sylter Schnäppchen

■ Nördlichstes Haus Deutschlands konnte nicht versteigert werden

Das nördlichste Haus Deutschlands, ein malerisch zwischen Dünen gelegenes Anwesen auf der Insel Sylt, sollte am Wochenende zwangsversteigert werden. Überraschend fand sich bei der Auktion im Amtsgericht Niebüll jedoch kein Interessent für das Einöd-Gehöft am Lister Leuchtturm auf dem sogenannten Sylter Ellenbogen.

Das Mindestgebot für das Objekt in „seltener Einzellage“ lag bei 804.000 Mark. Der Verkehrswert liegt bei 1,325 Millionen Mark. Etwa 20 Personen hatten sich zu der Zwangsversteigerung eingefunden. Er sei überrascht, daß er überhaupt kein Gebot erhalten habe, sagte Rechtspfleger Peter Lorenzen: „Ein außergewöhnliches Objekt mit einem außergewöhnlichen Ergebnis.“ Dabei habe das Gehöft für Sylter Verhältnisse als Schnäppchen gegolten.

Weil kein Gebot abgegeben wurde, gibt es vorerst keinen neuen Versteigerungstermin. Ob das Gehöft doch noch unter den Hammer kommt, hängt nun von der Hamburger Sparkasse als Gläubiger ab, sagte Lorenzen. Sollte das Kreditinstitut einen Fortsetzungsantrag stellen, könnte eine erneute Versteigerung im Spätsommer vereinbart werden.

Das nur 100 Meter vom Strand mitten in den Dünen gelegene Anwesen hat auf einem 1500 Quadratmeter großen Grundstück ein Haupt- sowie zwei Nebengebäude. Das Wohnhaus war 1871 für den damaligen Leuchtturmwärter errichtet worden. Es hat heute im Erdgeschoß zwei Wohnungen und im Dachgeschoß vier Appartements, deren Nutzung vom Bauamt aber untersagt ist.

Es gilt allerdings als fraglich, ob das Grundstück in seinem jetzigen Zustand belassen werden kann, da zum ursprünglichen Wohnhaus illegal Gebäudeteile hinzugefügt worden sein sollen. Und das ist auch auf Sylt nicht statthaft. lno

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