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Zuwenig zum Leben

■ Öffentliche Bedienstete im Warnstreik

Just haben sich die Metaller mit 3,2 Prozent Lohnerhöhung wieder zurück an ihre Arbeitsplätze begeben, gehen nun auch die Mitarbeiter der Öffentlichen Dienste mit Warnstreiks auf die Straße.

Am morgigen Mittwoch, um 8.45 Uhr, werden sich ErzieherInnen und RaumpflegerInnen aus den städtischen Kitas sowie Gärtner von Stadtgrün und öffentliche Beschäftigte aus dem Bau gemeinsam vor der Bremer Bürgerschaft versammeln, um für eine 5,5 prozentiger Lohnerhöhung und die Übernahme von Auszubildenden zu demonstrieren. Anschließend versammeln sich um 13 Uhr warnstreikfreudige Mitarbeiter aus Bremens vier Zentralkrankenhäusern mit den gleichen Forderungen am St.-Jürgen-Krankenhaus. „Ein Arbeitsvertrag von mindestens 12-monatiger Dauer nach Abschluß der Ausbildung“, stehe in dem Forderungskatalog der Gewerkschaften, so gestern Bremens ÖTV-Verhandler Jürgen Humer. Außerdem müsse die Zahl der Ausbildungsplätze erhöht werden. Die Behörden hätten die „moderaten Tarifabschlüsse“ der vergangenen fünf Jahre dazu „mißbraucht“, allein in Bremen über 5.000 Arbeitsplätze zu vernichten, so Humer: „Das wollen sich die Beschäftigten nicht mehr gefallen lassen.“

Trotz Warnstreiks werde am Mittwoch in allen kommunalen Kitas zumindest ein Notdienst eingerichtet, versicherte Personalrätin Jutta Mau – „die Kinder werden nicht im Regen stehen“, auch wenn sie mit einer guten und flächendeckenden Beteiligung rechne. Denn mehr als die Hälfte aller ErzieherInnen im Kita-Bereich würden heute nur noch auf Halb- oder Teilzeit eingestellt: „Davon können die Frauen nicht leben.“ ritz

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