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Kartellamt wartet auf Einigung bei Premiere

Berlin (taz) – Das Bundeskartellamt erwartet eine Einigung von Bertelsmann und Kirch bei dem von beiden Konzernen gemeinsam betriebenen Sender Premiere. Präsident Dieter Wolf sagte am Mittwoch abend, es gebe Anzeichen, daß sich die Beteiligten „ernsthaft“ bemühen, eine akzeptable Lösung zu finden. Es zeichne sich dabei eine „Trennung in zwei Gruppen“ ab, eine „duopolistische Situation“. Im Oktober hatte das Kartellamt die Pläne der beiden Unternehmen untersagt, den Sender, der als Kern des künftigen Digital- Abofernsehgeschäfts gilt, zu gleichen Anteilen unter sich aufzuteilen. Die Wettbewerbshüter fürchteten, daß die beiden mächtigsten deutschen TV-Konzerne über das Pay-TV ein Monopol auf dem gesamten Fernsehmarkt umsetzen. Faktisch hatte Kirch trotz der Untersagung aber den dritten Premiere-Partner Canal + schon herausgekauft. Gefragt, ob das Amt gegen diese Umgehung vorgehe, äußerte Wolf seine Erwartung. In den letzten Tagen hatten sich die Anzeichen verstärkt, daß Bertelsmann mit seiner TV-Tochter CLT-Ufa ernsthaft erwägt, sein Premiere-Engagement aufzugeben und den Sender Kirch zu überlassen. Matthias Wulff, der Sprecher der CLT-Ufa: „Wenn Herr Wolf sagen wollte, daß er erwartet, daß es beim Pay-TV in nächster Zeit Bewegung geben wird – das sehen wir auch so.“

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