: FDP will ins „Feierabendparlament“
■ Liberale setzen im Wahlkampf auf großangelegtes Sparen
Die bremische FDP hat am Samstag auf einem außerordentlichen Parteitag in Bremerhaven ihr Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl am 6. Juni verabschiedet. Sie fordert darin unter anderem radikale Steuersenkungen als Mittel gegen Arbeitslosigkeit und eine Parlamentsreform in Bremen. Dazu gehöre eine Verkleinerung des Parlaments von gegenwärtig 100 auf 75 Sitze sowie die Umwandlung der Bürgerschaft in ein „Feierabendparlament“.
Die Sanierung des finanziell notleidenden Stadtstaates bedeutet aus Sicht der FDP „Sparen in allen gesellschaftlichen Bereichen“. Den Bürgern müsse noch viel Verzicht zugemutet werden, betonte der Landesvorsitzende und Spitzenkandidat Peter Braun vor den Delegierten.
Braun erwartet bei der Wahl nach eigenen Worten ein Ergebnis von „mehr als sieben Prozent“. Dabei wolle sie vor allem Wähler zurückgewinnen, die 1995 AfB gewählt hatten. Bei der Bürger-schaftswahl vor vier Jahren blieb der FDP mit 3,68 Prozent der Einzug in das Landesparlament verwehrt. Bei der Bundestagswahl 1998 erreichten die Liberalen in Bremen 5,9 Prozent. Braun betonte, seine Partei werde sich als „FDP pur“ profilieren. Sie werde sich nicht zum Mehrheitsbeschaffer „degradieren“ lassen. dpa
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