■ Armeechef ernennt Spezialeinheit: Erneut Tote bei Unruhen auf den Molukken
Ambon (rtr/dpa/AP) – Auf der indonesischen Insel Ambon haben Polizisten gestern nach Augenzeugenberichten neun Muslime erschossen, als sie nach einem Gebet die Moschee verließen. Den Augenzeugen zufolge hätten die christlichen Polizisten ohne Warnung geschossen. In Christenkreisen hieß es dagegen, die Polizisten hätten während erneuter Unruhen Warnschüsse in die Luft gefeuert. Nach Meldungen der staatlichen Nachrichtenagentur Antara wurden mindestens sieben Menschen bei neuen Zusammenstößen zwischen Christen und Muslimen in Ambon verletzt. In Ahuru bei Ambon wurden 15 Häuser niedergebrannt. Militärchef Wiranto ernannte unterdessen eine 5.000köpfige Spezialeinheit zur Bekämpfung von Unruhen. Erst am Sonntag abend hatten Führer der christlichen und muslimischen Gruppen in dem Unruhegebiet auf den Molukken eine Friedensvereinbarung unterzeichnet. Seit Ausbruch der Unruhen Mitte Januar kamen mehr als 150 Menschen ums Leben.
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