Über den Strom

■ Kieler Kabinett spricht sich für Elbquerung der A 20 bei Glückstadt aus

Für die schleswig-holsteinische Landesregierung hat eine feste Elbquerung nordwestlich von Hamburg im Zuge der Ostseeautobahn A 20 höchste Priorität. Das teilten Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD) und Verkehrsminister Horst Bülck (parteilos) gestern in Kiel mit.

Die Regierung will sich dafür einsetzen, daß das Projekt im Bundesverkehrswegeplan als vorrangig bestätigt wird. Die Querung der Elbe bei Glückstadt (Kreis Steinburg) sei aus schleswig-holsteinischer Sicht für den Westen des Landes „strukturpolitisch die beste Variante“, sagte Simonis. Eine „zeitnahe“ Verwirklichung sei nur durch eine Privatfinanzierung möglich. Eine Schienenquerung wird aus betriebs- und gesamtwirtschaftlichen Gründen ausgeschlossen.

Eine verkehrswirtschaftliche Untersuchung habe „allen Varianten ein hohes Kosten-Nutzen-Verhältnis“ bescheinigt, erklärte Bülck. Zugleich räumte er ein, daß die Expertise „bei länderübergreifender Betrachtung“ einer näher an Hamburg gelegenen Elbquerung bei Hetlingen Vorteile attestiert habe. Diese Führung der A 20 würde Hamburg bevorzugen.

Die Elbquerung per Brücke oder Tunnel ist Teil der geplanten Fortführung der heftig umstrittenen Ostseeautobahn von der polnischen Grenze via Rostock bis Lübeck. Sie soll von Lübeck nördlich um Hamburg herum bis zur Autobahn A 7 Hamburg-Bremen führen.

Ende April will das rot-grüne Kieler Kabinett zunächst das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt zwischen Lübeck und der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern beraten. Dabei geht es vor allem um die Querung der ökologisch bedeutsamen Wakenitz-Niederung. smv/lno