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Offizielles von der Tourismusbörse

In Berlin findet vom 6. bis 10. März die Internationale Tourismusbörse (ITB) statt. Die Verantwortlichen der weltgrößten Reisemesse melden bei der Eröffnungspressekonferenz – wie jedes Jahr – nur Positives. Einen Rückgang des Wachstums gibt es nicht, berichtet Gerd Hesselmann, Präsident des Deutschen Reisebüro und Reiseveranstalter Verbandes. Im Gegenteil, das Wachstum an Umsatz und Teilnehmern liegt im Geschäftsjahr 1997/8 mit vier Prozent sogar über dem des Vorjahres.

Trotz stagnierender Einkommen sei die Bereitschaft, in den Urlaub zu investieren, ungebrochen: „Das Prestige des Erlebnisses ist höher als das Prestige des Besitzes.“ Anderslautende Analysen, wie die des Hamburger BAT Freizeitforschungsinstituts, können dieser Gewißheit nichts anhaben. Das BAT Institut hatte auf der „Reisen 99“ in Hamburg verkündet, die Deutschen würden im Urlaub sparen und im Schnitt nur noch fünfzehn statt wie früher achtzehn Tage verreisen wollen.

Auch die internationale Tourismuswirtschaft ist nach den Erkenntnissen der World Tourism Organization in Madrid trotz der Asienkrise weiter im Aufwind. Die touristischen Ankünfte stiegen 1998 um 2,4 Prozent auf insgesamt 625 Millionen. (Zum Vergleich: Die Weltbevölkerung liegt bei etwa fünf Milliarden.) Die Einnahmen stiegen ebenfalls, und zwar um zwei Prozent auf 444,7 Milliarden US Dollar. Das größte Wachstum verzeichnet Afrika. Die Ankünfte stiegen um 7,5 Prozent. Der Kontinent ist allerdings im internationalen Vergleich der Tourismusdestinationen auch der schwächste.

In Europa war Spanien der „große Gewinner“, wie Manfred Busche, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Berlin mitteilte. Die Ankünfte nahmen hier um stolze zehn Prozent zu. Die allgemeine Annahme, Griechenland sei 1998 der große Renner gewesen, trifft also nicht zu.

Auf einem Sektor zumindest wurden bei aller sonstigen Rosigkeit Einbußen zugestanden. Die Asienkrise traf in erster Linie die Destinationen, die von asiatischen Touristen abhängig sind, wie Australien, Neuseeland, aber auch die USA. Die Vereinigten Staaten stehen international dennoch nach Frankreich und Spanien an dritter Stelle, was die Tourismusankünfte anbelangt.

Aber auch die Asienkrise vermag den allgemein ausgestrahlten Optimismus nicht zu dämpfen. Im Vorabdruck der Rede von Manfred Busche heißt es: „Die neuen Führungskräfte der Tourismusbranche sind bereit, die Herausforderungen in Angriff zu nehmen, um der einst blühenden asiatischen Tourismuswirtschaft wieder auf die Beine zu helfen.“

Die ITB selbst liegt natürlich auch voll im Trend. Die Tourismuswirtschaft floriert, also auch ihr „Spiegelbild und Impulsgeber“, die ITB. 7.434 Aussteller aus 190 Ländern und Gebieten. Das bedeutet rund dreihundert Aussteller mehr als letztes Jahr. Hinzugekommen sind allerdings nur zwei Gebiete und keine neuen Länder.

Es wird Zeit, daß andere Planeten zu den Tourismuszielen hinzukommen, denn auch hier wird die Statistik bald wieder Zuwachsraten verlangen. Martin Hager

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