Payback

USA 1999, Regie: Brian Helgeland; mit Mel Gibson, Deborah Unger, Gregg Henry u.a.; 99 Min.

Au Backe! So böse war Mel Gibson nicht mehr, seit der Toecutter und seine Gang in „Mad Max“ seinen besten Freund, seine Frau, und sein Kind gemeuchelt haben. Dabei geht es doch hier eigentlich nur um lächerliche 70.000 Dollar. Das ist in der Preisliste zeitgenössischer Action-Thriller eine so geringe Summe, daß sich im Laufe des Films immer wieder jemand wundert, wie einer für so wenig sein Leben aufs Spiel setzen kann. Aber dieses Regiedebüt des für das Neo-Noir-Skript zu „L.A. Confidential“ mit einem Oscar ausgezeichneten Drehbuchautors Brian Helgeland ist in gewisser Weise eher ein Großstadt-Western, in dem der Held mehr zu verlieren (oder zu gewinnen) hat als eine Handvoll Dollar. Und bei all den wirklich brutalen, an „Reservoir Dogs“ erinnernden Dingen, die Gibson bei seinem Abrechnungs-Feldzug mit durchaus sadistischem Vergnügen einer Reihe von Leuten antut, schwingt unausgesprochen der Satz mit: „Ihr seid zu weit gegangen!“ oder war es „Ihr habt Euch den Falschen ausgesucht!“ Egal! Auf jeden Fall beginnt alles damit, daß der Ganove Porter nach einem erfolgreichen Beutezug von seinem Komplizen nicht seinen Anteil kriegt, sondern fünf vermeintlich tödliche Kugeln in den Bauch. Doch der zähe Porter überlebt: Statt der Kugeln hat er jetzt eine irre Wut im Bauch, die auch deshalb so gigantisch grroß ist, weil seine hinterhältige Gattin bei dem Anschlag auf ihn mitgemacht hat.

Nach dem Kriminalroman „The Hunter“ (Vorbild für „Point Blank“) inszenierte Brian Helgeland (Helge nicht Helgo!) und bei substantiellen Nachdrehs ein nicht genannter Regisseur (bei dem es sich aber wohl um Mel Gibson himself handelen dürfte, schließlich produzierte seine eigene Firma Icon den Film) diesen Reißer, in dem olle Gibson in die Fußstapfen von Lee Marvin tritt, diese aber nicht ausfüllen kann. Die Nachdrehs sorgten dafür, daß der Antiheld nicht ganz so nihilistisch wirkt wie ursprünglich vorgesehen. Schade eigentlich!

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