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Neue Vorwürfe zu Cavalese

■ Nach italienischen Medienberichten hatte das Unglücksflugzeug keine Startberechtigung

Rom/Washington (dpa) – Ein Jahr nach dem Seilbahnunglück von Cavalese gibt es neue schwere Vorwürfe gegen das US-Militär: Der Typ des Unglücksflugzeuges „Prowler“ soll gar nicht für Tiefflüge in Italien zugelassen gewesen sein. Italienische Medien berichteten gestern unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft in Trient, es habe bereits vor dem Unglück im Februar 1998 zwölf solcher nicht genehmigter Tiefflüge gegeben.

Die Vorwürfe, daß der Flugzeugtyp „Prowler“ von den italienischen Behörden keine Erlaubnis zu Tiefflügen hatte, erhoben Militärrichter in Padua und Bari. Um eine Erlaubnis für ihren Übungsflug durch die engen Dolomitentäler zu erhalten, habe die Besatzung den Behörden vermutlich ein falsches Kennzeichen angegeben. Die New York Times berichtete zudem, die im italienischen Aviano stationierten US-Flieger arbeiteten weiterhin mit Karten, in denen die Seilbahn nicht eingezeichnet sei. Zur Begründung hieß es, das Verteidigungsministerium befürchtet, eine Änderung der Karten könnte als Schuldeingeständnis gewertet werden. Das Fehlen der Seilbahn auf den Karten war ein entscheidender Aspekt beim Freispruch des Unglückspiloten Richard Ashby am 4.März.

Die römische Zeitung La Repubblica berichtete zudem, in den italienischen Alpen seien im Winter grundsätzlich keine Flüge unter 2.000 Fuß erlaubt. Damit solle verhindert werden, daß die Jets durch Druckwellen Lawinen auslösen.

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