Adolf-Grimme-Preis für die Bremer Journalisten Klaus Schlösser und Wilfried Huismann von „buten un binnen“

Die beiden Bremer Journalisten Klaus Schlösser (Foto) und Wilfried Huismann erhalten den diesjährigen Adolf-Grimme-Preis. Die Mitarbeiter des Regional-Magazins „buten und binnen“ werden in der Sparte „Information und Kultur“ ausgezeichnet für ihre filmische Dokumentation zum Untergang des Bremer Werftenverbunds Vulkan AG.

Der Grimme-Preis gilt als einer der angesehensten Journalisten-Preise in Deutschland und wird von dem 1973 in Marl gegründeten Adolf-Grimme-Institut für Medienforschung in Europa verliehen. Der 75 Minuten lange Beitrag von Schlösser, der Mitbegründer der taz bremen ist, und Huismann wurde aus insgesamt 560 Bewerbungen ausgesucht.

In der Begründung zur Preisvergabe hebt die Jury hervor, die zwei Bremer Journalisten hätten die Stationen und die Chronologie der Riesenpleite beim Bremer Vulkan minutiös recherchiert und zu einem dichtgestrickten Netzwerk aus Ermittlungen und Fakten verdichtet. Schuld an dem Debakel, so zeige ihr Film, sei nicht allein die Schlüsselfigur Friedrich Hennemann an der Konzernspitze gewesen, sondern „ebenso das Zusammenspiel der Mächtigen aus Politik und Wirtschaft und die Bereitschaft der Kontrolleure, wegzuschauen und Kritiker auszuschalten“.

Diese ineinandergreifenden Mechanismen als Regisseure und Autoren nachzuweisen, sei Schlösser und Huismann gelungen – ohne sich zu Richtern zu machen, so die Juroren des Grimme-Instituts. „Die Aussagen der Beteiligten“, heißt es weiter, „sprechen für sich selbst, sie sind staunenerregend und atemberaubend. Und sie beweisen, daß eine Dokumentation spannend sein kann wie ein Wirtschaftskrimi oder eine Gesellschaftssatire.“

Jeti/Foto: Tristan Vankann