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Kämpfertyp für Minisender

■ RB-Rundfunkrat wählte Schmid-Ospach zum Intendanten

Michael Schmid-Ospach wird ab Anfang Mai der neue Chef von Radio Bremen (RB) und seinen 600 festen MitarbeiterInnen. Der Rundfunkrat wählte den stellvertretenden Fernsehdirektor und Kulturchef beim WDR gestern einstimmig zum Nachfolger Karl-Heinz Klostermeiers. Das Gremium folgte damit dem Vorschlag der mit Parteien-Vertretern, RB-Gremienchefs und anderen Freizeit-Head-huntern besetzten Findungskommission, die Schmid-Ospach für den schwierigen Job auserkoren hatte.

Als Intendant will Schmid-Ospach darum kämpfen, „daß man die Lebensfähigkeit von Radio Bremen nicht beschädigt“, sagte der 53jährige und spielte damit auf die umstrittene Fortsetzung des ARD-Finanzausgleichs an. „Wenn man sich anschaut, wieviel Geld für Spartenkanäle und die digitalen Optionen investiert wird, ist es unverständlich, warum ausgerechnet in Bremen gespart werden muß“, fuhr Schmid-Ospach fort, der sich selbst als kämpferischen Menschen bezeichnet. Bei ersten Auftritten vor Radio-MitarbeiterInnen soll er gestern dem Vernehmen nach einen kompetenten Eindruck hinterlassen haben.

Die Findungskommission hatte Schmid-Ospach im Winter zur Bewerbung aufgefordert. Er machte unter 26 BewerberInnen das Rennen. Der gebürtige Heidelberger hat für Zeitungen und den Evangelischen Pressedienst (epd) gearbeitet, bis er 1977 zum WDR wechselte. Dort leitete er die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und wurde 1990 zweiter Fernsehdirektor.

In ersten Stellungnahmen begrüßten die CDU und der Deutsche Journalistenverband DJV die Wahl als Neuanfang. „Mit dem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk erfahrenen Profi kommt jemand an die Spitze von RB, der die Lethargie und Lähmung insbesondere in der Leitung des Senders beenden kann“, so CDU-Landeschef Bernd Neumann.

Der seit 1985 amtierende Karl-Heinz Klostermeier nutzte seinen wohl letzten Auftritt vor dem Rundfunkrat zu einer Attacke gegen das Rathaus. In einem Artikel der Frankfurter Rundschau hatte Senatskanzleichef Reinhard Hoffmann zwei RB-Hörfunkwellen und die Zulieferung von 2,5 Prozent des ARD-Programms zur Disposition gestellt. „Ob wir mit unserem Geld ein oder zehn Programme machen, ist Sache des Direktoriums und der Aufsichtsgremien und nicht des Rathauses“, erklärte Klostermeier, der im Mai nach 22 Jahren leitender Tätigkeit bei Radio Bremen in den Ruhestand treten wird. ck/dpa

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