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Friß oder stirb

■ Deputation beschloß Ladenöffnungen

Vegefest, Freimarkt, Viertelfest – an fünf Sonntagen und einem Sonnabend wollen Bremens Händler in diesem Jahr an Bremens Festivitäten mitverdienen. Die Arbeitnehmer aber wollen dabei noch ein Wörtchen mitreden.

Gestern beschloß die Bremer Deputation für Arbeit einstimmig, daß an fünf Fest- und Freßsonntagen in diesem Jahr von 13 bis 18 Uhr besondere Öffnungszeiten gelten. Damit befürworteten sie eine „Anregung“ des Einzelhandelsverbandes Nordsee Bremen. In den Kaufhäusern wird dagegen jetzt mobil gemacht. Einig nämlich ist man sich unter den Betriebsräten von Karstadt bis zu Leffers: Zumindest die Öffnung der Läden am Freimarkt-Sonntag, dem 24. Oktober und gleich darauf am Samstag nachmittag, dem 30. Oktober, sei mit der Belegschaft nicht zu machen. Zur Not werde man dagegen vors Verwaltungsgericht ziehen, so Heiner Schilling von der Gewerkschaft Handel, Banken, Versicherungen (hbv).

Hintergrund für die Proteste der Arbeitnehmervertreter sind Auseinandersetzungen mit Bremens Arbeits-Staatsrat Arnold Knigge. Seit drei Monaten sei ein Treffen zwecks gemeinsamer Abstimmung der diesjährigen Öffnungszeiten anberaumt gewesen, so der stellvertetende Karstadt-Betriebsratsvorsitzende Norbert Ingenleuf. Statt dessen sei ihnen an dem betreffenden Tag von Uwe Beckmeyers Staatsrat Knigge der fertige Plan des Einzelhandelsverbandes vorgelegt worden: „Eine Lehrstunde in Sachen Politikverdrossenheit“ habe Knigge ihnen verpaßt, fand Ingenleuf. Und: „Perfider geht's nicht mehr“, kommentierte knapp Heiner Schilling von der Gewerkschaft hbv. ritz

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