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Öko-Audit spart Geld

■ Umweltberater fordern systematischen Umweltschutz in Berliner Verwaltungen

Schlechte Noten für den Umweltschutz in Berliner Verwaltungen: In den Amtsstuben, auf Sportplätzen und in anderen öffentlichen Einrichtungen weiß man wenig über die anfallenden Abfallmengen, den Wasser- und Energieverbrauch.

Der Landesverein der UmweltberaterInnen Berlin und Brandenburg forderte darum gestern auf einer Tagung ein „kommunales Öko-Audit für Berlin“. Sprecherin Gudrun Pinn: „Wirkliche Verbesserungen im Umweltschutz sind nur mit Hilfe des Senats möglich.“

Bisher, bilanzierte Pinn, sei man in den Bezirken ausschließlich auf private Initiativen angewiesen gewesen.

Um den Umweltschutz planmäßig voranzubringen, setzen die Umweltberater auf das sogenannte Öko-Audit der EU. Dazu müßten die Ämter zunächst ihre Umweltdaten erfassen. Anschließend könnten sie gezielt Verbesserungen planen und mit einem Umweltmanagement die jährlichen Erfolge messen.

„Bei Unternehmen ist das Öko-Audit gut angekommen“, berichtet Anja Grothe-Senf, Professorin an der Fachhochschule für Wirtschaft. Die Firmen sagten fast einstimmig, daß sie die Umwelt entlasten und erhebliche Kosten einsparen könnten. Seit Anfang 1998 hat die Europäische Kommission das ursprünglich auf gewerbliche Unternehmen begrenzte Öko-Audit auch für Verwaltungen und Dienstleister geöffnet.

Als Vorreiter gilt die Stadt Nürnberg. Susanne Schimmak vom dortigen Umweltamt hat bewiesen, daß die Stadt durch die regelmäßige Erfassung der Umweltdaten und die dadurch gefundenen Schwachstellen allein durch neue Heiztechnik, neue Armaturen für die Duschen in den Sporthallen und Energiesparlampen rund 900.000 Mark pro Jahr spart.

Ähnliche Ansätze gibt es auch schon in Neukölln. Umweltamtsleiter Erhard Jablonski hat „seine“ Umweltdaten von dem Berliner Ingenieurbüro GUT erfassen lassen. „Die Gutachter haben mögliche Einsparungen in Höhe von 4 Millionen Mark vorgeschlagen“, sagt Jablonski. Einzelne Einsparungen ließen sich schon durch billige Maßnahmen wie den Einbau von Wasseruhren erzielen. Doch um den gesamten hohen Betrag zu realisieren, seien Investitionen notwendig, die aber durch das verstaubte Finanzwesen der Städte behindert würden. Außerdem brauchten die Bezirksämter dazu mehr Personal.

Jablonski begrüßt daher Umweltsenator Peter Strieders Initiative, den Bezirksämtern Überhangpersonal aus der zentralen Innenverwaltung für die Datenerfassung zur Seite zu stellen. In den anderen Bezirken wartet man indes gespannt auf die Resultate aus Neukölln: „Wenn wir durch Umweltschutz Geld sparen können, ziehen die anderen Ämter nach“, ist sich Jablonski sicher. Marcus Franken

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