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Doppelt spart besser

■ Intendanz der Kammerspiele will Theater im Zimmer nicht übernehmen

Die Intendanten der Hamburger Kammerspiele, Ulrich Tukur und Ulrich Waller werden das Theater im Zimmer nicht zusätzlich übernehmen. Das teilten die Kammerspiele am vergangenen Donnerstag nach einem ernüchternden Gespräch mit der Kulturbehörde mit. „Nach genauerer Prüfung des Objektes und seines Umfeldes“, heißt es in einer Pressemitteilung, sehen Tukur und Waller „keine Möglichkeit, ihr Konzept, das ein starkes gastronomische Konzept enthalten hätte, umzusetzen“.

Dabei stammte der Vorschlag, beide Spielstätten von einer erfahrenen Doppel-Intendanz führen zu lassen, ursprünglich von der Kulturbehörde selbst. Schließlich erhoffte man sich von einer Leitung zweier Häuser durch ein erfahrenes Team deutliche Einsparungen. Bislang werden die Kammerspiele jährlich mit rund 1,5 Millionen Mark und das Theater im Zimmer mit 70.000 Mark gefördert.

Über mögliche Subventionserhöhungen und die Zukunft der von Mietsorgen gebeutelten Kammerspiele soll es nach den Osterfeiertagen weitere Gespräche zwischen den Kammerspiel-Intendanten und der Kulturbehörde geben.

Gerda Gmelin, Prinzipalin des Pöseldorfer Privattheaters, hatte den traditionsreichen Spielort einst von ihrem Vater übernommen und fast 40 Jahre geleitet. Im vergangenen Jahr jedoch erklärte die inzwischen 80 Jahre alte Schauspielerin ihren Ausstieg zum Ende der Spielzeit 1998/1999.

Ein Abschied, der nicht unbemerkt blieb. An eine Übernahme der kleinen Privatbühne mit ihren 115 Sitzen dachte bald nicht nur der Hamburger Kabarettist Hans Scheibner. Auch Gmelins Sohn, Christian Masuth, sowie der Leiter des Altonaer Theaters, Axel Schneider, signalisierten der Leitung des Hauses ihr Interesse.

dpa/möb

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