: Hamburger Lektionen
Frau Wischer, Bremens Sozialsenatorin, hätten Sie mal sehen sollen, als ihr die Bürgerschaft jetzt die bilinguale Kindergartenerziehung als Hausaufgabe mit auf den Weg gab. Wegen der Zukunftschancen. Und weil die Kinder in ihrem frühesten Kindesalter doch schon so dolle Sprachen lernen. Also denn man ran an die städteweiten (spanisch-portugiesisch-italienisch)-deutschen Kitas. Ganz klasse fand Frau Wischer die Idee und wollte sich auch herzlich bemühen, dem ohne Geld ein bißchen auf den Weg zu helfen. Doch: Nix da Bißchenbemühen, wurde ihr da vorgehalten: Exekutieren, sei ihre Aufgabe.
Recht haben sie, Bremens ParlamentarierInnen und haben sicherlich auch schon über die Fortsetzung des Bremer Zukunftsprojekts in die Grundschule hinein nachgedacht. In Hamburg ist dieses Projekt übrigens erstmal gescheitert. Wegen mangelnden Interesses. An der neugegründeten deutsch-italienischen Grundschulklasse in Lokstedt meldeten fast nur deutsche Eltern Interesse an – Italienisch wird da jetzt statt bilingual als Fremdsprache angeboten. Und die sechs Anmeldungen zum portugisisch-deutschen Unterricht in der Hamburger Neustadt reichte gerade mal für eine Arbeitsgemeinschaft.
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In die Offensive ist die Hamburger Schulbehörde jetzt gegangen, um sich Klarheit über den Unterrichtsausfall an den Schulen der Hansestadt zu verschaffen. Den ganzen April über soll in allen Schulen peinlich notiert werden, wann, in welcher Klasse und warum Stunden ausgefallen sind.
Zwar sind die SchulleiterInnen in Hamburg grundsätzlich verpflichtet, Buch über den Stundenausfall zu führen – jetzt aber soll die Statistik Licht in die dunklen Schreibtisch-Schubladen bringen: Bis Mitte Mai müssen die Untersuchungsbögen zurück an die Behörde gehen und dort ausgewertet werden. Von der GEW über die Eltern bis zur SchülerInnenkammer ist ganz Hamburg begeistert ob dieser Aktion. taz
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