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Nato verstärkt Luftangriffe

■ 200.000 Menschen im Kosovo auf der Flucht

Belgrad/Washington (dpa/AFP) – Die Nato setzt nach der Gefangennahme von drei US-Soldaten durch die jugoslawische Armee ihre Luftangriffe mit noch größerer Intensität fort. US- Präsident Bill Clinton warnte Belgrad in der Nacht zum Freitag vor dem angekündigten Kriegsgerichtsprozeß gegen die Soldaten. Die Nato startete gestern von ihrem norditalienischen Stützpunkt Aviano aus eine neue Angriffswelle gegen Jugoslawien. Vor allem sollen die Luftangriffe gegen kämpfende Einheiten Jugoslawiens im Kosovo bei der verbesserten Wetterlage verstärkt werden. Seit Kriegsbeginn wurden von dem größten Nato-Stützpunkt in Italien rund 1.000 Einsätze geflogen.

Unterdessen leiteten die serbischen Behörden ein förmliches Ermittlungsverfahren gegen die drei US-Soldaten ein. Die drei US-Soldaten waren am Mittwoch im serbisch-makedonischen Grenzgebiet festgenommen worden.

Die Vertreibung der Menschen aus dem Kosovo hat katastrophale Dimensionen erreicht. Ganze Züge voller Flüchtlinge trafen an den Grenzen ein. Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks wurden seit Beginn der Nato-Angriffe bereits mehr als 200.000 Menschen in die Flucht getrieben, etwa ein Zehntel der albanischstämmigen Bevölkerung. Allein am Donnerstag trafen 40.000 weitere Flüchtlinge in Makedonien ein, in Albanien 20.000. Jugoslawiens Präsident Slobodan Milošević sei offenbar dabei, die gesamte albanischstämmige Bevölkerung aus Priština vertreiben zu lassen. Nach Angaben von Flüchtlingen warteten dort mehrere zehntausend Menschen auf weitere Züge zur Grenze.

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