: Entzug an der Nadel
■ Akupunkturprojekt für Junkies eröffnet
Kurz nachdem der Senat eine Finanzspritze für die Akupunkturambulanz des Drogenhilfeträgers „Palette“ verweigerte und diese daraufhin schließen mußte (taz berichtete), präsentierte Hamburgs Justizsenatorin Lore Maria Peschel- Gutzeit (SPD) gestern ein neues Akupunkturprojekt. In der Strafvollzugsanstalt Fuhlsbüttel können sich erstmals DrogenkonsumentInnen akupunktieren lassen.
Die Anstalt wird zunächst mit 12 Gefangenen beginnen. Sie werden mehrmals die Woche behandelt. Dadurch sollen ihre Entzugserscheinungen gelindert werden, so daß sie auf Drogen verzichten können. Behandelt werden KonsumentInnen von Heroin und Kokain.
Akupunktur gilt schon lange als effektives Mittel für die Behandlung Suchtkranker. Vor allem in den USA wird die Methode eingesetzt, auch im Strafvollzug. In Hamburg zieren sich zwar die Krankenkassen nach wie vor bei der Finanzierung. Daß Akupunktur wirksam ist, hat mittlerweile aber auch die Politik anerkannt. Bei der Präsentation des Suchtberichtes des Senates im März betonte Gesundheitssenatorin Karin Roth (SPD), Akupunkturbehandlungen fördern zu wollen. Parallel jedoch verweigerte sie der „Palette“ eine Überbrückungshilfe. Die in Deutschland einmalige Akupunkturambulanz für DrogenkonsumentInnen mußte schließen. ee
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